15.08.24
So entsteht der beste Kaffee: Das Geheimnis der Kaffeebohnen
Kleiner Steckbrief Kaffee – Die wichtigsten Facts im Überblick
- Kaffeebohnen sind keine echten Bohnen, sondern die Samen der Kaffeepflanze
- Es existieren mehr als 120 verschiedene Kaffeearten: Die weltweit mit Abstand häufigsten sind die Sorten Arabica und Robusta
- Viele Faktoren beeinflussen den Geschmack des Rohkaffees, insbesondere: Herkunft und klimatische Bedingungen im Anbaugebiet, die Anbaumethoden und die Weiterverarbeitung nach der Ernte, sowie die Art der Röstung
- Im Röstungsprozess entwickeln Kaffeebohnen bis zu 800 verschiedene Aromen
- Für klassischen Filterkaffee wird eine eher helle Röstung bevorzugt; Espresso gewinnt man durch eine dunkle Röstung.
Welche Bohnen ergeben den besten Kaffee?
Diese Frage hören wir von Kunden in unserer Kaffeerösterei immer wieder – und sie lässt sich definitiv nicht pauschal beantworten. Denn Geschmack ist bekanntlich eine sehr individuelle Angelegenheit. Selbstverständlich beeinflussen neben der Sorte die Herkunft, also etwa der Boden auf dem die Kaffeepflanze gewachsen ist und die klimatischen Bedingungen beim Anbau, den Geschmack einer einzelnen Kaffeebohne stark. Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt die Verarbeitung nach der Ernte: Werden die Kaffeebohnen zunächst aufwändig gewaschen und fermentiert oder direkt zum Trocknen ausgelegt? Wer sich schon einmal auf den Verpackungen mancher (in der Regel höherwertiger) Kaffeemischungen über Bezeichnungen wie „washed“ oder „sun dried“ gewundert hat: Genau darum geht es! Und last but not least bringen auch unterschiedliche Röstmethoden eine vielfältige Palette an Aromen im fertigen Kaffee zum Vorschein – von sanft bis kräftig und von Sahne-Karamell bis Bitterschokolade, mal zitrisch-frisch, mal erdig und warm.
Bekannte Kaffeesorten im Vergleich : Bist du Team Arabica oder Team Robusta?
Von den insgesamt über 120 bekannten Kaffeesorten der Erde, dominieren gerade einmal zwei den Weltmarkt – und das mit großen Abstand: Arabica und Robusta. Die Sorte Arabica belegt dabei mit einem Verhältnis von ungefähr 70:30 gegenüber der Robusta-Bohne den Spitzenplatz. Lange Zeit galten Arabica als die „Königinnen“ unter den Kaffeebohnen, unverzichtbar für hochwertige Kaffeemischungen. Der Robusta haftete hingegen der Ruf an, nur eine minderwertigere Qualität zu besitzen. Doch die Wirklichkeit ist vielschichtiger. Zum einen wächst der Anteil an Robusta-Bohnen auf dem Weltmarkt seit Jahren – nicht zuletzt aufgrund der Robustheit der Variante, die sich ja bereits im Namen andeutet. Die unkomplizierte Sorte ist beliebt, denn anders als ihre anspruchsvolle Verwandte Arabica ist die Robusta wesentlich unempfindlicher gegen Krankheiten und Klimaschwankungen und gedeiht etwa auch bei höheren Durchschnittstemperaturen noch gut. Zum anderen gibt es mittlerweile, auch dank verfeinerter Röstmethoden, immer mehr komplexe Robusta-Mischungen, ohne die früher gefürchtete Bitterkeit der Sorte. Insgesamt gelten Arabica-Bohnen dennoch als feiner und nuancenreicher im Geschmack. Sie sind zudem, auch bei dunkler Röstung, etwas milder und enthalten weniger Koffein als Robusta-Bohnen. Letztere sind dafür eben kräftiger und vollmundiger im Geschmack. Oft ist es gerade die Verbindung aus den unterschiedlichen Eigenschaften beider Sorten, die das vieldimensionale Geschmackserlebnis einer guten Kaffeemischung ausmachen. Berühmtestes Beispiel, das vielen nicht bewusst sein dürfte: Eine klassische Espresso-Mischung besteht immer aus einem solchen „Blend“, wobei ein Mischverhältnis von 70% Arabica und 30% Robusta als üblich gilt.
Wenn du dich nun fragst, um welche Sorte es sich bei deinen frisch gekauften Kaffeebohnen handelt, dann schau dir die kleinen duftenden Aromapakete doch einfach mal aus der Nähe an! Denn die beiden wichtigsten Kaffeesorten unterscheiden sich auch äußerlich: Arabica-Bohnen sind etwas größer, länglich und haben eine s-förmige Kerbe auf der flachen Seite. Die Robusta-Bohnen sind hingegen kleiner, rundlich geformt und weisen eine gerade Kerbe auf.
Unsere DenkMahl-Kaffeemischungen sind übrigens – bis auf unseren Saale-Orla Espresso und den beliebten Turtelei Espresso – allesamt 100% Arabica Kreationen.
Warum jede Kaffeebohne einzigartig ist
Honig und Karamell-Krokant mit einer Spur Vanille im Abgang? Oder eher Bitterschokolade mit Zimtnoten und einem Hauch Grapefruit? Die Beschreibungen von Kaffeemischungen klingen für Laien oft ähnlich blumig wie Weinverkostungen oder gar Parfümkreationen. Das hängt damit zusammen, dass geröstete Kaffeebohnen, obwohl doch scheinbar nur zwei Sorten den Markt dominieren, eine unglaubliche Vielzahl an Aromen aufweisen können – bis zu 800 verschiedene Nuancen in einer einzigen Bohne! Ob und wie stark man diese herausschmecken kann, um die Qualität eines Kaffees beurteilen zu können, gehört zu den wieder ein Begriff aus der Weinkunde, der auf die Herstellung von Kaffee übertragen wurde. Ein weiterer ist der Ausdruck „Terroir“. Damit wird die Gesamtheit aller Faktoren bezeichnet, die – von der Aussaat bis zur Ernte und der Weiterverarbeitung in ihren Herkunftsländern – den Geschmack von Kaffeebohnen prägen. Ein komplexes Zusammenspiel aus natürlichen und menschlichen Einflüssen also – zu dem sich manchmal auch noch eine gehörige Portion Zufall gesellt. So ist es durchaus möglich, dass ein Kaffee von ein und derselben Plantage, der Jahr für Jahr auf die gleiche Weise hergestellt wird, immer wieder ein wenig anders schmeckt - weil es z.B. unterschiedlich viel geregnet hat.
Guten Kaffee herzustellen ist ein aufregendes Abenteuer. Mit unserer DenkMahl Kaffeerösterei halten wir engen Kontakt zu den Menschen, die unseren Kaffee anbauen und kümmern uns aktiv um eine optimale Qualitätskontrolle.